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Was sind motorische Komplikationen einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung und warum entstehen sie?

Sprecher: 
Dr. Dieter Volc, Parkinson Experte

Transkript

Im Laufe der Zeit kommt es zu einem Nachlassen der Wirkung, was aber nicht ein Nachlassen der Wirkung der Medikamente ist, sondern eine veränderte Verarbeitungsform im Gehirn. Die Medikamente wirken nicht mehr 4 bis 5 Stunden, sondern nur noch 3 oder kürzer und es kommt am Ende dieser Wirkperiode zu einem Wearing-off, das heißt Nachlassen der Wirkung. Mit der nächsten Tablette funktioniert das dann wieder gut. Es gibt aber auch ein On-Off, ich habe eine Wirkung, ich habe keine Wirkung. Das kann auch sehr plötzlich eintreffen und auch unabhängig von der Medikamenteneinnahme sein. Meist tritt das dann auf, wenn das geschluckte Medikament seinen Bestimmungsbereich im Gehirn nicht erreichen kann, das können verschiedene Veränderungen im Magen-Darm-Trakt sein. Die Aufnahme des Medikaments Levodopa erfolgt ja im Dünndarm, das heißt es muss auch dorthin kommen, es muss den Dünndarm erreichen können. Am Magenausgang gibt es aber einen Schließmuskel, der unter Umständen geschlossen ist, insbesondere auch dann, wenn man gerade etwas gegessen hat und die Tablette kommt dann nicht in den Dünndarm. Dadurch erreicht sie auch das Gehirn nicht. Um das zu umgehen, kann man zum Beispiel Subkutan, eine Substanz, spritzen, einen Dopamin-Agonisten der innerhalb von 10 Minuten wirkt und seine Wirksamkeit etwa für eine Stunde behält. Auf diese Art und Weise kann ich die Wartezeit bis zum Eintritt der Wirkung bis zur nächsten Tablette, die etwa 40 bis 60 Minuten dauert, überbrücken.