fbpx

Parkinson-Symptome: So erkennen Sie erste Anzeichen von Morbus Parkinson

Parkinson oder auch Morbus-Parkinson genannt, ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems. Diese betrifft in Österreich derzeit etwa 20.000 Menschen. Die meisten Menschen werden im Alter von 50-60 Jahren mit Parkinson diagnostiziert. Erste Anzeichen der neuro-degenerativen Erkrankung können aber bereits Jahre vor der Diagnose auftreten.

Lesen Sie hier, wie Parkinson entsteht und welche Symptome charakteristisch für diese Erkrankung sind.

Wie entsteht Morbus Parkinson?

Im Zentrum der Krankheit steht der Botenstoff Dopamin, der natürlich im Körper vorkommt. Leidet ein Patient an Parkinson, tritt ein krankheitsbedingtes Absterben der Dopamin-bildenden und Dopamin-speichernden Nervenzellen ein. In weiterer Folge entsteht ein immer größerer Dopamin-Mangel im Körper. Der sinkende Dopamin-Spiegel wirkt sich negativ auf die Koordination und Bewegungsfähigkeit der Betroffenen aus. Es entsteht das typische Muskelzittern und es kommt zu einer Verlangsamung der Bewegungen.

Parkinson entsteht oft schleichend und wird meist einige Jahre lang vom Betroffenen nicht bemerkt. Schon bevor typische Symptome wie das Muskelzittern auftreten, beginnt das Absterben der Dopamin-bildenden Zellen im Gehirn. Warum es dazu kommt, ist bisher nicht vollends geklärt. Laut aktuellem Stand der Forschung handelt es sich vermutlich um ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Man weiß heute auch, dass schwere Kopfverletzungen, Schlaganfälle oder Hirntumore das Entstehen von Parkinson begünstigen können.

Wenn Sie mehr über die Entstehung und die Diagnose von Morbus Parkinson erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen diesen kurzen Vortrag von Parkinson Experte Dr. Dieter Volc:

Parkinson Symptome: Wie macht sich die Krankheit bemerkbar?

Da die Krankheit einen schleichenden Verlauf nach sich trägt und sich häufig erst mit zunehmendem Alter bemerkbar macht, werden die ersten Symptome nicht zwangsläufig mit Parkinson in Verbindung gebracht. Oft werden diese als Alterserscheinungen wie Vitalitätsverlust, Müdigkeit oder körperliche Schmerzen abgetan.

Im Laufe der Jahre häufen sich dann jedoch die Beschwerden und äußern sich durch Kardinalsymptome wie Muskelzittern oder Bewegungseinschränkungen. In diesem Video erklärt Parkinson Experte Dr. Dieter Volc die Hauptsymptome von Parkinson in Kürze:

Generell lassen sich die Symptome von Morbus Parkinson in 3 Bereiche gliedern:

1. Unspezifische Anfangsbeschwerden

Ein erster Indikator für eine Parkinson Erkrankung ist oft die Motorik bzw. ein Kontrollverlust der Motorik. Ganz typisch sind herabhängende Arme oder nachschleifende Beine. Manche Betroffene bemerken auch eine Riechstörung bis hin zu einer langfristigen Einschränkung der Riechfunktion. In weiterer Folge ist oftmals auch der Darmtrakt betroffen, was zu Verstopfung führt. Depressionen zählen ebenfalls zu Beschwerden, die im Zuge einer Parkinson Erkrankung auftreten können.

2. Leit- oder Kardinalsymptome

Von einem ausgeprägten Parkinson-Syndrom spricht man, wenn das Kardinalsymptom Bradykinese (Bewegungsverlangsamung) bzw. Akinese (Bewegungslosigkeit) mit zumindest einem der folgenden Symptome in Kombination auftritt:

  • Tremor (Muskelzittern): Das Muskelzittern zählt zu den auffälligsten Merkmalen der Krankheit. Es tritt meist im Ruhezustand auf. Bemerkbar macht sich der Tremor an Armen und Kopf, selten auch an den Füßen. Nur etwa 50% der Diagnostizierten stellen zu Beginn der Krankheit einen Tremor fest. Dieser muss nicht zwangsläufig auftreten. Es gibt sogar Erkrankte, bei denen das Muskelzittern ganz ausbleibt, was allerdings eher selten der Fall ist.
  • Rigor (Muskelsteifheit): Von einem Rigor spricht man, wenn Beuge- und Streckmuskeln permanent angespannt sind. Dadurch entsteht eine Versteifung im ganzen Körper. Die Folge sind stufenweise oder ruckartige Bewegungen. Auf Dauer kommt es dadurch zu Fehlstellungen, wie z.B. vorgezogene Schultern, angewinkelte Ellbogen- und Kniegelenke oder gekrümmte Finger. Dies kann bei Betroffenen Schmerzen verursachen.
  • Gang- und Gleichgewichtsstörungen (posturale Instabilität): Für den Betroffenen ist es schwer bis unmöglich eine aufrechte Haltung zu erlangen. Was beim gesunden Menschen durch die sogenannten Stell- und Haltungsreflexe geregelt wird, passiert bei Parkinson Patienten nicht mehr automatisch. Es kommt zu Schwierigkeiten beim Bewegen und Gehen. Häufig ist das auch der Grund für Stürze und vermehrtes Stolpern, da unvorhersehbare oder plötzliche Bewegungen nicht abgefangen werden können.

3. Nicht-motorische Beschwerden bzw. Begleitsymptome

Viele der Beschwerden mit denen Parkinson Patienten zu kämpfen haben, betreffen die Motorik. Dennoch sollte die Gruppe der nicht-motorischen Begleitsymptome nicht außer Acht gelassen werden. Diese reichen von der Beeinträchtigung der Sprache und erschwertem Schlucken über sexuelle Dysregulation bis hin zu Schmerzen im Nackenbereich oder ausgeprägter Speichel- und Schweißproduktion.

Morbus Parkinson ist eine sehr vielseitige und individuelle Krankheit, die sich bei jedem Betroffenen anders äußern kann. Eine Diagnose ist dadurch oft schwierig oder erfolgt erst nach einigen Jahren. In jedem Fall ist es unumgänglich, bei Verdacht auf Parkinson mit einem Experten zu sprechen und mit einer etwaigen Therapie so früh wie möglich zu beginnen.